15.-17. Juni 2018
in Brück (Mark), 33 min. südlich von Berlin (RE7)
Wochenendkurs mit Dipl.-Forstwirt Philipp Gerhardt
Anmeldung und mehr auf www.bildungs-bande.de
In diesem Kurs werde ich die Grundlagen vermitteln, um einen Waldgarten zielorientiert und effizient anzulegen. Oft wird mit Waldgärten eine gewisse Unordnung und ein Bild von hohen Bäumen und viel Schatten assoziiert. Wir werden sehen, dass das überhaupt nicht so sein muss! In der mitteleuropäischen Tradition gibt es eine Reihe von Beispielen, die aufzeigen, wie Baum- und Strauchkulturen sinnvoll neben- und übereinander genutzt, sowie mit Tierhaltung und der Nutzung von nicht verholzenden Pflanzen kombiniert werden können. Als ökologisches Modell steht hier – wie auch bei temperierten Agroforstsystemen im größeren Maßstab – die halboffene Weidelandschaft in erster Reihe. Weitere Orientierung bieten Hute- und Niederwälder.
Auf dieser Grundlage nutze ich erprobte, effiziente und günstige Baum- und Strauchkulturen, die eine gesunde Grundversorgung sicherstellen. Im Gegensatz zu einer in der Praxis weit verbreiteten Verspieltheit, steht bei mir ganz klar das Ziel, robuste und einfache Systeme zu schaffen, die leicht zu erhalten sind. Natürlich kann und sollte man auch immer etwas experimentieren, aber viel wichtiger ist, dass uns ein Garten ernährt und er auch bearbeit- und verstehbar bleibt.
Daher vermittle ich in diesem Kurs vor allem die ökologischen Grundlagen, die jede(r) dann im Selbststudium vertiefen sollte. Daneben lasse ich meine Erfahrung aus der eigenen Selbstversorgung und aus von mir geplanten oder besichtigten (funktionierenden und auch nicht funktionierenden) Systemen einfließen. Gemeinsam erarbeiten wir vor Ort Beispielplanungen und diskutieren die vielen Fallstricke, die es zu umgehen gilt. Wir suchen gemeinsam Gehölze und andere mehr- und einjährige Pflanzen aus, mit denen die gewünschten Produkte und Leistungen nachhaltig im Garten erzeugt werden können. Wir werden sehen, dass nicht alles „im Kielwasser“ eines „naturnahen Waldgarten“-Dogmas zu erreichen ist, sondern bestimmte Dinge gezielt angesteuert werden müssen. Dennoch ist es möglich, den Energieeinsatz zu minimieren, indem man mit der natürlichen Sukzession arbeitet – und nur dort gegen sie, wo es notwendig ist.
Einige Themen, um die es gehen wird:
- Wasserhaushalt
- Boden
- Konkurrenz
- Pflanzencharakteristika
- Licht und Schatten
- Sukzession
- Räumliche Ordnung und Erschließung
- Arbeitszeit und Pflegeintensität
- Maschinen und Werkzeuge
- Verarbeitung und Konservierung
- Pflanzenkohle und Bodenverbesserung
- Nährstoffkreisläufe
- Zeitliche Eintaktung von Ertragskomponenten
- Ökosystemleistungen
- Soziale Aspekte
- Koppelproduktion
- Multifunktionalität und Nachhaltigkeit